Überkonfessionelle Ereignisse
Stephanskirche Dompfarrer Toni Faber ist ein Nitsch Fan „Mit Hermann Nitsch verbindet ihn viel. Er war immer ein Fan des Künstlers und hat sogar einen Original-Nitsch in seiner Wohnung hängen.“[1]
Auszüge aus Die Eroberung von Jerusalem
(von Hermann Nitsch, Wasmuth, Tübingen; Köln, 1973)
„hat christus eine kuh getötet, legt er sich auf das am rücken liegende abgehäutete noch zuckende tier, schleckt das geschlechtsteil der kuh und steckt seine zunge tief hinein …
… hat christus einen stier getötet, legt er sich auf das am rücken liegende abgehäutete noch zuckende tier, saugt am geschlechtsteil des stieres, saugt urin heraus …
… und beisst in das geschlechtsteil des stieres … christus liegt auf dem warmen bauch des eben geschlachteten stieres und saugt das blut von jener stelle, wo er die hoden abgetrennt hat … <
… wenn christus ausrutscht, springt nr. 38 auf ihn, steckt seinen erigierten penis in die afteröffnung von christus und begattet ihn.“
Nitsch und das Kreuz
„Dabei trat Nitsch mit einem Meßgewand bekleidet auf. Hanel Köck wurde unter anderem ans Kreuz gefesselt, und es wurde ihr ein künstliches Glied in ihr Geschlecht eingeführt. Dasselbe wird später von Köck in den Mund von Nitsch gesteckt. Ein aufgeklafftes Schaf, blutnasse Gedärme eines Hasen und Rindes werden mit dem Körper der Frau in Analogie gebracht. Schließlich begattete Nitsch Köck symbolisch mit dem künstlichen Glied.“[2]
(Nitschs Partnerin Hanel Köck hat sich auch für Otto Mühl für ähnliche Veranstaltungen zur Verfügung gestellt. Im Weibel/Export Wien-Buch kopuliert sie mit Mühl im Kot.) [3]
Nitsch und Tiere
„Nitsch ist der grösste Tierfreund, den ich kenne. Eine schwere Ehekrise im Haus Nitsch,
bei der ich anwesend war, entstand über eine Gelse, die von seiner Frau erschlagen worden war. Nitsch liess seinem Ärger über den sinnlosen Tod eine Lebewesens freien Lauf.“ [4]
– Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums, Wien
Profil unterstützt: „So wird Nitsch, der in seinem Leben nie ein Tier abgeschlachtet hat,
permanent als Schlächter tituliert.“[5]
Nach Zeitungsberichten hat Nitsch eigenhändig Tiere getötet.
Aus der Wiener Arbeiter-Zeitung:
„Bei einer schwarzen Messe schlachteten die Wiener Aktionisten Günter Brus, 36, seine Frau Anni, 31, Hermann Nitsch, 36, und Karl Heinz Cibulka in Neapel ein Osterlamm, kreuzigten das Tier und besudelten sich mit dessen Blut.“ [6]
„(Otto) Mühl ist spezialisiert auf Minderjährige und Sex [7] , und ich bin spezialisiert auf qualvolles Martern von Viechern [7] … Ich könnte mir vorstellen, dass ein Mord durchaus Bestandteil eines Kunstwerks ist. [8] Das Töten war und ist ausserhalb des ethischen Urteils.“ [9]
– Hermann Nitsch
„Nitsch ist ein Sadist, ein geltungssüchtiger, autistischer Psychopathensäufer, er ist ganz narzisstisch, ein zu kurz gekommenes Muttersöhnchen. Rainer ist ein echter Schläger und Sadist. Nitsch quält dafür Leute bei seinen Aktionen, sie frieren immer. Er richtet das so ein. Ich hätte gern gewusst, wie viele da krank geworden sind, wie vieleLungenentzündung gehabt haben und wie viele gestorben sind.“[10]
– Otto Mühl
Nitsch in Eroberung weiter: „die nackte leiche eines neunjährigen mädchens wird auf eine kirchenbank gelegt; das geschlechtsteil des mädchenwird aufgeklafft; mit einer silbersonde wird mehrmals tief hineingestochen; das geschlechtsteil wird mit einem skalpell zerfleischt; zuckerwasser wird auf die blutige wunde geschüttet; nummer 0 saugt und schleckt das gezuckerte blut von dem zerfleischten geschlechtsteil.“ [11]
Valie Export, Gestalterin des antifaschistisches Mahnmals, Allentsteig, N.Ö. wortwörtlich:
„. . . auf einem podest wird ein vogel mit dünnen schnüren befestigt. ich knie vor dem vogel auf dem podest und übergieße ihn mit flüssigem, heißem wachs, dann übergieße ich meine füße und meine linke hand mit wachs, die rechte hand wird durch das umstoßen des wachsbehälters mit dem kopf über-gossen (sic!). ich befreie mich dann durch ausschneiden der hände mit einem messer, welches ich mit dem mund vom podest aufgehoben habe und zum ausschneiden, vom mund gehalten, benütze. rund um das podest ist ein kreis von nägeln gezogen. auf der zivilisatorischen hochebene des podestes spielt sich das drama des menschen als bildner ab.“[12]
Kinderland
Während des Dritten Reiches sind im Erziehungslager „Kinderland“ die Kinder von den Nationalsozialisten trainiert worden, Vögel eigenhändig zu töten. [13]
Vergangene Tage
Zitat Msgr. Otto Mauer, pater familias der Aktionisten, 1948, drei Jahre nach dem Holocaust:
„Die Juden haben grossen Einfluss auf den Kommunismus und auf den Kapitalismus … Sie spielen sich auf als Verteidiger der Humanität … während sie nichts anderes als wie ein unsittliches Volk mit einem pervertierten Ungeist sind … Sie seien zur ewigen Verdammnis verurteilt … sie wählen immer nur das Böse.“ [14]
Bildkompendium
Peter Weibel und Valie Export sind Mitherausgeber von Bildkompendium Wiener Aktionismus und Film. Ein Höhepunkt dieses Werkes sind Fotos der Mitherausgeberin Valie Export bei der Fellatio mit Weibel.
Der Herausgeber wortwörtlich:
„Als Valie Export meinen Schwanz lutschte könnte man es sehen.“[15] Ebenso ist eine „Aktion“ in Köln dokumentiert, veranstaltet von Weibel und Export, wo die Aktionisten sich und das Publikum mit Ochsenschwanzpeitschen schlagen. Schließlich sind Stacheldrahtballen, Bierflaschen und Äther ins Publikum geworfen worden.[16]
Orgie & Orgel
„Valie Export soll die neue Orgel in der Linzer Pöstlingbergkirche gestalten.“ [17]
Sie ist auch zuhause in dem Museum in der in der Dorotheergasse: KuratorInnen Astrid Peterle, 08.12.2015.
Hinter den Kulissen, Jüdisches Museum Wien:
„Ich erfuhr, dass ich mit einer meiner Lieblingskünstlerinnen, VALIE EXPORT, für ein Projekt zusammenarbeiten darf. Unsere Direktorin Danielle Spera hat VALIE EXPORT eingeladen,
als überhaupt erste Künstlerin eine Intervention im Schaudepot des Museums in Form einer Vitrine einzurichten.“
– Herbert Kuhner
[1] Erlesen, ORF III, 22.3.216
[2] Peter Weibel: „Ein deutscher Krimi“, Der Standard, 19. April 1989, Wien, S. 23.
[3] Peter Weibel: „Ein deutscher Krimi“, Der Standard, 19. April 1989, Wien, S. 23.
[4] Danielle Spera: Hermann Nitsch. Leben und Arbeit, Brandstätter, Wien, 2002, S. 9.
[5] Profil, Sept. 1988.
[6] Gerhard Jaschke, Hrsg.: Das Rote Tuch: der Mensch, das unappetitliche Vieh, Edition Freibord, Wien, 1988, S. 143, „Wiener Aktionisten kreuzigten in Neapel Lamm – ausgewiesen“, aus der Arbeiter-Zeitung, 13. April 1974.
[7] Falter 24-30. 7, Nr. 30, 1998, S. 18.
[8] Falter 24-30. 7, Nr. 30, 1998, S. 18.
[9] Gerhard Jaschke: Das rote Tuch, aus Paula Devarney: „Nitsch: Art of Killing“, Caellian, 9. Okt. 1970.
[10] Andreas Schlothauer: Andreas Schlothauer: Die Diktatur der freien Sexualität: AAO, Mühl-Kommune, Friedrichshof. Cover. Andreas Schlothauer. Verlag für Gesellschaftskritik, 1992, S. 141-142.Die Diktatur der freien Sexualität, S. 122.
[11] Die Eroberung von Jerusalem, Die Drossel, Berlin, 1977.
[12] performance-art-research.de/AndereTexte.htm; Beschreibung von VALIE EXPORT in: http://www.urban-infill.com/asemie2.htm, 20.02.2004.
[13] Hitlers Kinder, Dokumentationsreihe, Folge 4, Arte TV, 1. März 2000.
[14] Hugo Löwy: „Warum Hass?“, Renaissance, Nr. 10, Mai, 1948, Wien, S.10, zitiert aus einem Vortrag Otto Mauers vor einem “Kreis für gemeinsame christliche und jüdische Probleme“ in der Volkshochschule Alsergrund am 10. April 1948; auch erwähnt in Nr. 18, Jan. 1949; Hinweis: Dr. Evelyn Adunka.
[15] Axis, Interview Peter Weibel / Gerhard Petak 17. April, 1985, Wien.
[16] Peter Weibel, Valie Export: Wien: Bildkompendium Wiener Aktionismus und Film: Kohlkunst Verlag, Frankfurt, 1970, S. 233 u. 237.
[17] Volksblatt, 5. März 2020.