Stan and Ollie Forgot

When Stan and Ollie are asked by the sergeant in Flying Deuces why they joined the Foreign Legion, they reply: “To forget.” Upon being asked what they wanted to forget, they answer: “We forgot”

If I am asked why I came to Vienna, I can only say I knew at one time, but I forgot.

My friend and mentor, the late Emile Capouya, quoted those lines by Laurel and Hardy to me, I forgot in what context, but the lines concerning “forgetting” takes on a special significance here. They stem from Fred Schiller, who wrote the script for Deuces, which as released way back in ’39.

I first saw the film in 1942 I the gymnasium of St. Paul’s school in Prionceton.

I met Fred here some years ago, and I gave him this piece. Stephan Eibel, the writer, brought Fred back to his hometown some years ago, and I had the pleasure of meeting him and presenting him with this piece. Needless to say he was pleased.

(Stephan Eibel: Eine lebenswichtige Frage/A Question Essential to Life, PROverbis Verlag, 2017) Pardon the plug.

Before I embarked in 1963, when asked where I was going and I answered, the reply was invariably, “Oh, Australia!”

No, it was not Australia! Now there would no longer be a mix-up of locations. Austria is more often in the news these days.

Unlike Stan and Ollie who joined the Legion to forget, I did not return to Austria to forget – but I forgot. Was it Old World values that had attracted me? Was it the comparatively leisurely pace of life? Was it a search for roots? Well, I certainly found out that I had been deracinated. Although there’s no city or town in the United States where I presently have a residence, I like to think of myself as being at home there. Britain and the United States saved my neck. And at the age of four I traded the language I had started speaking for a language that became my step-mother tongue. Since I spent my early years in boarding school, I forget German and began to relearn it at the age of fourteen.

My odyssey had taken me from Vienna to London, Tunbridge-Wells, Edinburgh, and then on to New York, Princeton, Locust Valley, Trenton, New York and full swing back to Vienna. I came to Vienna with a case history of slipping on literary banana peels. I was veteran of the editorial staff shake-up, the dropped option and the lost manuscript. But I hadn’t seen anything yet. The best still lay ahead.

-Herbert Kuhner

Stan und Ollie und das Vergessen

Als Stan und Ollie vom Feldwebel in Flying Deuces gefragt werden, warum sie denn der Legion beigetreten sind, antworten sie unisono: „Um zu vergessen.“ Als sie gefragt wurden, was sie denn vergessen wollten, antworteten sie: „Wir haben es vergessen!“

Wenn ich gefragt werde, warum ich nach Wien zurückgekommen bin, kann ich nur sagen, daß ich es einmal gewußt habe, aber ich habe es ebenfals vergessen.

Mein Freund und Mentor, Emile Capouya, hat mir diese Zeilen zitiert. Ich kann mich nicht erinnern, in welchem Zusammenhang. Sie haben hier aber eine besondere Bedeutung für mich. Sie stammen von Fred Schiller, der das Drehbuch für den Film schrieb.Fred war auch wie ich ein Flüchtling, aber er blieb drüben

Ich sah den Film 1942 im St. Paul’s School im Princeton. Er hat mich schon damals beindruckt.

Vor einigen Jahren brachte Stephan Eibel Fred in seine Heimatstadt zurück. Ich hatte das Vergnügen, ihn kennenzulernen und habe ihm diesen Text zu geben. Unnötig zu sagen, daß er ihm gefallen hat.

(Stephan Eibel: Eine lebenswichtige Frage//A Question Essential to Life, PROverbis Verlag, 2017)

Bevor ich mich 1963 einschiffte und gefragt wurde, wohin ich gehe und ich antwortete, war die Antwort immer: „Oh, Australien!“

Nein, es war nicht Australien! Jetzt würde es keine Verwechslung mehr geben. Österreich ist heutzutage häufiger in den Nachrichten als damals.

Im Gegensatz zu Stan und Ollie, die der Legion beitraten, um zu vergessen, bin ich nicht nach Österreich zurückgekehrt, um zu vergessen – aber wie sie, habe ich es auch vergessen. Waren es die Werte der Alten Welt, die mich angezogen hatten? War es das vergleichsweise gemächliche Tempo des Lebens? War es eine Suche nach den Wurzeln? Nun, ich habe sicherlich herausgefunden, daß ich enwurzelt worden bin.

Obwohl es in den Vereinigten Staaten keine Kleinstadt oder Großstadt gibt, in der ich momentan einen Wohnsitz habe, denke ich, daß ich dort zu Hause bin. Großbritannien und die Vereinigten Staaten haben mir das Leben gerettet. Und im Alter von vier Jahren tauschte ich die Sprache, die ich angefangen hatte zu lernen, gegen eine Sprache, die meine Stief-Muttersprache wurde. Seit ich meine ersten Jahre im Internat verbracht habe, habe ich Deutsch vergessen und begann es mit vierzehn Jahren neu zu lernen.

Meine Odyssee führte mich von Wien nach London, Tunbridge-Wells, Edinburgh und weiter nach New York, Princeton, Locust Valley, Trenton, New York und zurück nach Wien. Ich bin mit einer Fallgeschichte nach Wien gekommen, in der ich auf literarischen Bananenschalen ausgerutscht bin, aber das Beste lag noch vor mir.

-Herbert Kuhnrt